Nachwirkungen


Der Aufstand der Georgier zeichnet die Insel noch heute. Viele Gebäude wurden beschädigt, der Leuchtturm benötigte sogar eine neue Mauer. Die Einschusslöcher in der alten Wand dienen noch heute als Erinnerung an die blutige Schlacht die dort so kurz vor Kriegsende stattfand. Namenlos liegen die gefallenen Georgier nun auf dem Georgierfriedhof auf dem Hoge Berg. Fast 100 Bürger verloren ihr Leben. Doch es entstanden in so kurzer Zeit auch Freundschaften, die ein Leben lang anhalten würden.

Obwohl die Insulaner den Kontakt mit den Georgiern nach dem Aufstand aufrechterhalten wollten, machte der kalte Krieg dies nahezu unmöglich. Niederländer, die aus jeglichen Gründen Kontakte zum Ostblock hatten, wurden verdächtigt, Kommunisten zu sein und wurden z. B. bei der Berufssuche benachteiligt. Daher bestand in den Jahren unmittelbar nach dem Krieg zunächst kaum Kontakt zwischen den beiden Orten. Nur wenige bemühten sich trotzdem, wieder Kontakt herzustellen. Eine von ihnen war Frau Boon-Verberg, welcher es gelang, Briefe an einigene Veteranen zu schreiben, welche sie daraufhin nach Tiblissi einluden. Dort wurde sie zur Ehrenbürgerin ernannt. Erst mit der Auflösung der Sowjetunion hatten die Bürger Texels wieder die Möglichkeit, ohne Angst vor Benachteiligung mit den Georgiern zu kommunizieren. Zahlreiche Familien versuchten, die Georgier zu finden, die sie während des Aufstandws aufgenommen hatten, was jedoch nicht jedem gelang.

Über die Revolte wurden mehrere Dokumentarfilme gedreht, die jedoch relativ unbekannt sind. Eine Ausnahme bildet die Dokumentation "De Russenoorlog", welche in den Niederlanden bei ihrer Veröffentlichung in 2009 großes Aufsehen erregte. Es wurden auch einige Bücher über das Thema geschrieben, wobei "Texel- Nederlands laatste slagveld" (Texel- Das letzte Schlachtfeld der Niederlande) einer der wohl umfangreichsten existierenden Berichte über den "Russenoorlog" ist.

Zwischen Georgien und Texel ist eine Freundschaft entstanden, die auch bei dem Besuch des georgischen Präsidenten Mikheil Saakashvili auf Texel in 2005 deutlich wurde. Dabei überreichten sie der Insel zahlreiche Geschenke als Zeichen der Verbundenheit und des Dankes. Auch nach dem Tod der Beteiligten versuchen sowohl Texel, als auch der Staat Georgien, die Erinnerung an dieses für die Insel prägende Ereignis aufrechtzuerhalten.